In einem vorliegenden Fall, will das Finanzamt einem Großhändler preiswerter Textilien, den Vorsteuerabzug auf eingekaufte Waren verweigern, weil auf den Rechnungen der Lieferanten lediglich Gattungsbezeichnungen als Positionstext angegeben wurden statt klarer Modelle, Hersteller und weiterführender Bezeichnungen.
Wird für eingekaufte Ware lediglich eine Positionsbeschreibung wie „Jeanshosen 200 St.“, oder „Herren Poloshirts 1.000 St.“, oder „“Damenschuhe 148 Paar“ vom Verkäufer auf der Rechnung angegeben, dann sind diverse Finanzämter und Finanzgerichte uneins, ob eine solche Rechnung zum Vorsteuerabzug berechtigt, oder nicht. So hat in 2017 der 1. und 5. Senat des Finanzgerichtes hier in ähnlich gelagerten Fällen ganz unterschiedlich entschieden. Einmal wurde die Angabe von Gattung des Produktes, Stückzahl und Einzelpreis als ausreichend bewertet, einmal als nicht ausreichend, mit der Konsequenz des Verlustes der Vorsteuerabzugsfähigkeit.
Gerade im Handel mit Überhängen, Auslaufartikeln und Posten, bei denen oft gemischte Marken und Modelle in einer Rechnungsposition zusammengezogen werden, hätten solch strenge Formerfordernisse extrem negative Folgen für den Handel.
Der BUNDESFINANZHOF hat mit Beschluss vom 14.3.2019, VB 3/19 ECLI:DE:BFH:2019:BA.140319.VB3.19.0 diese Frage zur Klärung an ein Hauptsacheverfahren gegeben, damit ein Grundsatzentscheid erfolgen kann, ob die strengen nationalen Anforderungen rechtskräftig sind, da die europäischen Erfordernisse weit weniger streng sind.
Bis zu einem Grundsatzentscheid sollten Großhändler und Händler darauf achten, dass im Einkauf ein über die Gattungsbeschreibung hinausgehender Positionstext auf der Rechnung verwendet wird, damit das zuständige Finanzamt nicht auf die Idee kommt Ihnen den Vorsteuerabzug auf Ihren Einkauf abzuerkennen.
Hier geht es für Interessierte zum Beschluss des Bundesfinanzhofes: https://juris.bundesfinanzhof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bfh&Art=en&Datum=Aktuell&nr=40329&pos=0&anz=61
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