Erinnern Sie sich noch bruchstückhaft an die Anfangszeiten des E-Commerce? Die Ära der GIF-Animationen, wie dem damals fast unvermeidlichen Briefkasten mit blinzelnden Äuglein und schlagenden Flügelchen, der die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme per Mail symbolisierte. In diesen Zeiten war ein Online-Shop meist nicht mehr, als eine sachlich gestaltete Seite mit einem nüchternen Bestellformular in Dunkelblau und Grau. Aufgeführt war hier das Produkt, eventuell eine Artikelnummer und der Preis. Artikelbilder waren alleine schon aufgrund der langsamen Datenübertragung absolut unüblich, von Videos, die damals per Web noch gar nicht darstellbar waren, einmal ganz zu schweigen. Gütesiegel, Hinweise auf diverse Zahlungsmöglichkeiten, Verbraucherbewertungen über den Shop oder seine Produkte oder direkte Verbindungen zu den sozialen Netzen, die es damals ebenso wenig gab wie eine Internet-Nutzung mit mobilen Endgeräten, spielten im Online-Handel der Pionierzeit nicht die geringste Rolle. Was für ein Unterschied zu heute.
Betrachtet man in der Rückschau die Entwicklung des E-Commerce in den letzten Jahren, dann vergeht kaum ein Monat, in dem nicht neue Technologien, Marketing Strategien, Social Media Methoden, Zahlungsmöglichkeiten, Versandformen oder sonstige Service-Elemente eingeführt werden und die Verbraucher von heute haben sich längst daran gewöhnt, dass es im Web ständig etwas Neues zu entdecken gibt. Und damit nicht genug: Verweigert sich ein einzelner Shop-Betreiber den jeweiligen Trends und macht um neue Entwicklungen zunächst einmal einen großen Bogen, dann wird sein komplettes Unternehmen von potentiellen Kunden schnell als hoffnungslos veraltet empfunden. In dem ein oder anderen Produktbereich mag es dem Image eines Anbieters vielleicht noch zuträglich sein, wenn man ihn eher mit althergebrachten Werten in Verbindung bringt und er nicht jeder Mode gleich haltlos hinterherrennt. Wer zum Beispiel mit Antiquitäten, antiquarischen Büchern, seltenen Weinen oder handwerklich gefertigten Produkten handelt, dem wird ein etwas veralteter Online-Shop weniger schaden, als einem Anbieter von ganz modernen Produkten.
Letztlich geht es aber – und dies trifft auf Händler aus sämtlichen Sparten und Bereichen zu – bei jeder Veränderung im E-Commerce immer um eine verbesserte User Experience und Kundenzufriedenheit und damit letztlich um höhere Umsätze und bessere Gewinne. Der Shop-Betreiber, der sich neuen Entwicklungen verschließt, schneidet sich mittel- und langfristig gesehen vor allem ins eigene Fleisch. Ganz leicht ist es dabei für Online-Händler allerdings nicht, jederzeit den Überblick in Bezug auf sämtliche Trends, Entwicklungen und Veränderungen im E-Commerce zu behalten. Die entsprechende Recherche ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und muss dabei in kurzen Zeitabständen immer wieder erfolgen. Ein reines Quellenstudium ist hierbei nicht unbedingt zu empfehlen. Besser eignen sich kommentierte Publikationen. Schließlich ist es für den Shop-Betreiber wichtig, auf Anhieb zwischen wirklich wichtigen Innovationen und vergänglichen Flops unterscheiden zu können, da er ansonsten Gefahr läuft, immer wieder in Projekte und Konzepte zu investieren, die sich letztlich doch nicht durchsetzen.
Unter den kommentierten Publikationen spielen heute natürlich vor allem die Blogs im Internet eine wichtige Rolle. Hier besteht allerdings der Nachteil darin, dass es sich meist lediglich um die Auffassungen und Meinungen einer Einzelperson handelt, von deren professioneller Expertise man als Leser nicht unbedingt etwas erfährt. Einzelne Blogs werden dabei zusätzlich sogar von bestimmten Anbietern finanziert oder zumindest gesponsert, so dass man sich auf die Neutralität nicht unbedingt verlassen kann. Auch wenn die Lektüre von E-Commerce Blogs dazu beitragen kann, ein detailliertes Bild von bestimmten Entwicklungen und Veränderungen in der Branche zu erhalten, so sollte man sich als Online-Händler auf keinen Fall völlig auf diese Form der Publikation verlassen. Besser ist es, wenn man sich regelmäßig mit einem seriösen, renommierten und professionellen Fachmagazin beschäftigt. Seit mittlerweile über 10 Jahren versorgt so die Zeitschrift INTERNETHANDEL ihre Leser, hierzu zählen vor allem kleine und mittlere Online-Händler, zuverlässig mit aktuellen Informationen aus dem E-Commerce. Vorgestellt werden hierbei nicht nur erfolgreiche Startups und aussichtsreiche Geschäftsideen. In einer abwechslungsreichen Mischung beschäftigen sich die Redakteure von INTERNETHANDEL mit einer Vielzahl von Themen rund um den Online-Handel und haben sich dabei vor allem auf die Berichterstattung über neue Trends und Entwicklungen spezialisiert.
In der aktuellen Ausgabe (Nr. 126, April 2014) stoßen interessierte Leser übrigens auf eine umfangreiche Titelstory, die sich mit den E-Commerce Trends des Jahres 2014 beschäftigt und erfolgsorientierten Online-Händlern Schritt für Schritt erklärt, worauf es in diesem Jahr vor allem ankommen wird.
Mario Günther ist Chefredakteur von INTERNETHANDEL. Das Fachmagazin umfasst die Vorstellung neuer Geschäftsideen, Schritt für Schritt-Anleitungen für Gründer, Tipps aus den Bereichen Steuer & Recht, umfangreiche Softwaretests sowie regelmäßige Interviews mit Deutschlands besten Online-Händlern.
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