Unabhängig von ihren Branchen, Produktbereichen und Geschäftsmodellen haben alle Online-Händler eine Gemeinsamkeit: Sie wollen ihre Unternehmen möglichst erfolgreich betreiben, sind an hohen Besucherzahlen und Verkaufsquoten interessiert und wünschen sich gute Umsätze und attraktive Gewinne. Für viele der wirtschaftlich herausragenden Marktteilnehmer im E-Commerce ist der Schlüssel zum Erfolg die sogenannte Vertriebsdiversifikation. Hiervon sprechen Experten, wenn ein Händler nicht nur einen Vertriebskanal (den eigenen Online-Shop), sondern viele Plattformen gleichzeitig nutzt, um möglichst viele Verbraucher mit seinen Angeboten zu erreichen. Im Internet stehen heute immer mehr Marktplätze, Preissuchmaschinen und Web-Kataloge zur Verfügung, die von erfolgsorientierten Internet-Unternehmern genutzt werden können, um ihre Reichweite deutlich zu erhöhen. Während es bereits seit langer Zeit üblich ist, sich als Online-Händler über den parallelen Verkauf bei eBay neue Kunden, zusätzliche Zielgruppen und hohe Umsätze zu erschließen, gewinnt auch die Rolle des E-Commerce Marktführers Amazon als Vertriebskatalysator mehr und mehr an Bedeutung. Schließlich handelt es sich bei dem 1994 ursprünglich als Buchversand gegründeten Vollsortimenter mittlerweile um den erfolgreichsten Versandhändler der Welt, der alleine in Deutschland fast ein Viertel des gesamten Handelsvolumens im Internet repräsentiert.
Für markt- und erfolgsorientierte Online-Händler hält der Konzern heute Einiges an Möglichkeiten, Programmen und Optionen bereit, mit denen sich Umsätze steigern und Betriebsabläufe optimieren lassen. Uneigennützig handelt Amazon dabei natürlich nicht: Alle angebotenen Leistungen haben ihren Preis und der ist in vielen Fällen nicht grade niedrig. So berechnet Amazon für jeden über seine Plattform verkauften Artikel eine stolze Provision, die von dem Online-Händler erst einmal verdient sein will, damit sich das Geschäftsmodell unter dem Strich auch tatsächlich lohnt. Da der Konzern im Zuge seiner „Preisparität“ gleichzeitig fordert, dass Produkte auf Amazon nicht teurer angeboten werden dürfen, als auf anderen Marktplätzen und Plattformen, muss die aktive Händlerschaft hier auf einen Teil der eigenen Gewinne verzichten. Letztlich lohnt sich der Verzicht aber, wie man an der wachsenden Anzahl an Angeboten von Drittanbietern auf den Amazon Seiten leicht feststellen kann.
Wer seine Produkte auch bei Amazon verkauft, der profitiert vor allem von dem weit verbreiteten Image des Konzerns. Verbraucher schätzen das hohe Maß an Komfort und Sicherheit, dass sie mit Amazon verbinden und sind zudem mehrheitlich davon überzeugt, dass die Angebote auf dem Marktplatz überwiegend preiswert sind. Intelligente Such- und Empfehlungsfunktionen leiten Konsumenten gezielt zu bestimmten Angeboten, ausgefeilte Cross- und Up-Selling-Programme sorgen für einen hohen Warenkorbwert und viele Kundenbewertungen und das bewährte Zahlungssystem bauen Bestellhürden ab und verhindern eine hohe Quote an Kaufabbrüchen. Darüber hinaus haben angeschlossene Online-Händler die Möglichkeit, ihre Produkte nicht nur deutschen Verbrauchern anzubieten. Über Amazon besteht ein vereinfachter Zugriff auf weitere europäische Marktplätze und sogar auf die Konsumenten in den USA. So gelingt eine Internationalisierung des eigenen Geschäftsmodells, ohne dass hierzu ein sonderlicher Aufwand erbracht werden muss.
Abgerundet wird der Verkauf bei Amazon durch eine ganze Reihe weiterer Services, die der Konzern seinen Partnerhändlern zur Verfügung stellt. Diese können Waren direkt durch den Marktführer lagern und versenden lassen, im eigenen Shop auf das hauseigene Zahlungssystem zurückgreifen, einen schlüsselfertigen Web-Shop als Verkaufsplattform nutzen oder einen der zahlreichen Amazon Web-Services (AWS) in Anspruch nehmen. Wer sich mit den teilweise recht hohen Kosten für die angebotenen Leistungen abfinden kann, der entdeckt im Amazon-Commerce viele interessante Optionen, mit denen er sein eigenes Unternehmen vergrößern, erweitern und ausbauen kann.
Grund genug für die Redakteure des bekannten Online-Magazins INTERNETHANDEL, sich in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 114, April 2013) ausführlich mit dem sogenannten A-Commerce zu beschäftigen und ihren Leser im Rahmen einer gut recherchierten und umfangreichen Titelstory über alle wichtigen Amazon-Services, ihre Konditionen und Kosten, ihre Vorteile und ihre Risiken aufzuklären. Interessierte Online-Händler entdecken hier die lückenlose Aufklärung über ein spannendes Vertriebsmodell, mit dem sich der eigene Erfolg im E-Commerce potenzieren lässt. Auch mit kritischen Tönen hält sich INTERNETHANDEL dabei nicht zurück. Neben allen nachvollziehbaren Vorteilen des Amazon-Commerce kommen auch Aspekte wie die große Konkurrenz innerhalb der Plattform, die hohen Kosten und Gebühren oder die jüngsten Image-Verluste des Konzerns und deren Folgen für angeschlossene Händler zur Sprache.
Mario Günther ist Chefredakteur von INTERNETHANDEL. Das Fachmagazin umfasst die Vorstellung neuer Geschäftsideen, Schritt für Schritt-Anleitungen für Gründer, Tipps aus den Bereichen Steuer & Recht, umfangreiche Softwaretests sowie regelmäßige Interviews mit Deutschlands besten Online-Händlern.
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