Erst seit 2011 bietet das Unternehmen Shopware von seiner gleichnamigen Shopsoftware eine kostenlose und quelloffene Community Edition an. Innerhalb kürzester Zeit ist das Projekt in die Spitze der beliebtesten Open Source – Shoplösungen vorgedrungen. Über 10.000 Händler setzen bereits auf die Software, die sich vor allem durch ihre einfache Bedienbarkeit von anderen Lösungen abheben will.
Versionen im Vergleich
Shopware bietet seine Shopsoftware in unterschiedlichen Versionen an. Kostenlos ist lediglich die Community-Version, die unter AGPL steht. Für die kommerzielle Professional Edition werden 995 Euro fällig. Dafür profitiert der Webseller jedoch auch von einigen Vorteilen, wie einer kostenlosen Erstinstallation, Gewährleistung für den Betrieb der Software, sechs Monaten Supportleistungen (kostenpflichtig verlängerbar) und einem integrierten Staging-System. Darunter versteht Shopware eine Testumgebung, in der Sie Einstellungen, Plugins und neue Funktionen losgelöst vom Livebetrieb testen können. Wollen Sie dann anschließend einige dieser neuen Funktionen auch in Ihrem Shop nutzen, können Sie sie direkt aus dem Staging-System portieren. Die Enterprise Edition können Sie nur dann nutzen, wenn Sie gleichzeitig Ihren Shop bei einem zertifizierten Shopware – Partner hosten lassen. Die nächst höhere Klasse ist die Enterprise Business Edition, die mit 9.995 Euro auch direkt deutlich teurer ist. Dafür bekommen Sie dann allerdings auch sämtliche ansonsten kostenpflichtigen Premium-Plugins inklusive, sowie die Möglichkeit bis zu zehn Subshops zu führen. Noch weitere Funktionen sowie einen persönlichen Ansprechpartner bei Shopware bietet die höchste Softwarestufe, die Enterprise Cluster – Version. Für sämtliche kommerziellen Shopware-Versionen, nicht aber für die Community Edition, können Sie Supportleistungen ab 49 Euro pro Monat hinzu buchen.
Anforderungen an den Webserver
In unserem Artikel wollen wir uns auf die kostenlose Community Edition von Shopware konzentrieren, von der Sie im Übrigen jederzeit auch zu einer höheren Version wechseln können. Shopware ist eine Web-CMS – Shopsoftware-Lösung. Das bedeutet, dass Sie die Software direkt auf Ihrem Webserver installieren und anschließend Ihren Shop über das Backoffice direkt online über Ihren Browser einrichten und pflegen. Die Community Edition, die aktuell in der Version 4.0.7 vorliegt, können Sie direkt auf der Shopware – Website herunterladen und anschließend auf Ihrem Webserver installieren. Die Software ist sowohl auf Windows- wie auf Linux – Webservern (zum Beispiel Apache) lauffähig. Voraussetzung sind jedoch mindestens 5 GB freier Speicherplatz (was im Vergleich zu anderen Lösungen enorm viel ist), MySQL ab Version 5.1.0 und PHP ab Version 5.3.2.
Das Design festlegen
Ist die Software installiert, können Sie über das Backend auch schon direkt mit der Gestaltung Ihres Shops loslegen. Hier zeigt sich bereits ein großer Vorteil der Shopsoftware: Sie ist komplett deutschsprachig – und zwar nicht nur in Form einer teilweise etwas unverständlichen Übersetzungen, wie bei einigen anderen Open Source – Shops. Zunächst einmal müssen Sie sich für ein Shopdesign entscheiden. Hier können Sie auf die Hilfe der mitgelieferten Design – Templates setzen, oder aber ein komplett neues, eigenes Design entwerfen. Dritte Möglichkeit: Sie schauen sich im Shopware Community Store um: hier finden Sie zahlreiche weitere kostenlose und kostenpflichtige Designvorlagen.
Übersichtliches Backoffice
Das Backoffice von Shopware präsentiert sich aufgeräumt und benutzerfreundlich. So stehen als Menüpunkte lediglich „Artikel“, „Inhalte“, „Kunden“, „Einstellungen“ und „Marketing“ zur Verfügung. Sämtliche Shopfunktionen werden über dieses Menü gesteuert. Wollen Sie bei der Einrichtung des Shops neue Artikel anlegen, können Sie diese etwas aus bestehenden Tabellen importieren, oder direkt über das Backoffice einrichten. Auch hier brauchen Sie – ebenso wie im kompletten Backoffice von Shopware – keinerlei Vorkenntnisse in HTML oder anderen Sprachen. Die Artikelbeschreibung erfolgt über einen WYSIWYG-Editor, der von jedem bedient werden kann, der schon einmal mit Word gearbeitet hat. Auch Bilder lassen sich problemlos integrieren, Anhänge wie Bedienungsanleitungen oder Herstellerprospekte hinzufügen und auch passende Zubehörprodukte anlegen – ein wichtiges Instrument für das Cross-Selling. Für viele Nutzer ein entscheidender Vorteil könnte auch der integrierte Artikelkonfigurator sein, den Sie Ihren Kunden anbieten können. Diese Funktion, die viele Shops in der Basisversion nicht anbieten, ermöglicht es Ihren Kunden beispielsweise die Komponenten für einen Komplett-PC selbst auszuwählen, oder bei einem Fußballtrikot zwischen unterschiedlichen Beflockungen zu wählen.
Erweiterbar mit bis zu 200 Plugins
In der Basisversion können Sie Ihren Kunden als Zahlungsarten Rechnung, Lastschrift, Nachnahme und Vorkasse anbieten. Weitere Zahlungsarten können Sie via passender Schnittstelle problemlos hinzufügen. Die entsprechenden Plugins finden Sie im Shopware Community Store kostenlos. Diesen Community Store sollten Sie sich eh unbedingt einmal genauer anschauen, denn hier werden über 200 Erweiterungen für Shopware angeboten – viele davon kostenlos. Leider für Nutzer der Community Edition nicht kostenlos sind die so genannten Premium Plugins, die von Shopware angeboten werden. Dazu zählen beispielsweise die Module „Bundle Funktion“, „Liveshopping“, „Produktberater“, „Intelligente Suche“, „Bonus-System“ und „Intelligenter Newsletter“. Diese Premium Plugins können Sie bei Bedarf entweder gegen einen monatlichen Betrag mieten oder kaufen.
Professionelle Artikelpräsentation
Auch ohne die Premium Plugins bietet die Shopware Community Edition aber bereits jede Menge interessanter Funktionen, mit denen man einen modernen Online-Shop einrichten und führen kann. Im Bereich Produktpräsentation etwa können sich Ihre Kunden Bilddetails dank einer Zoomfunktion ansehen. Auch der Vergleich mehrerer ähnlicher Produkte, die für einen Kauf in Frage kommen, ist übersichtlich auf einer Seite möglich. Zudem können Sie Ihren Produkten Eigenschaften zuweisen, nach denen Ihre Kunden gefiltert suchen können. So könnte eine Online-Weinhandlung zum Beispiel den Jahrgang, das Anbaugebiet, den Flascheninhalt und die Rebsorte als Eigenschaften all seiner Produkte hinterlegen. Die Kunden könnten sich dann per Anklicken der gewünschten Eigenschaften direkt zu den passenden Angeboten klicken – ohne den Umweg über Produktkategorien gehen zu müssen. Auch automatische E-Mail-Benachrichtigungen an Ihre Kunden, falls ein Produkt ausverkauft sein sollte, gehören zu den Standardfunktionen des Basisshops – ebenso wie die Möglichkeit, Kundenbewertungen zu integrieren. Zudem ist es in der neuen Version jetzt auch möglich, Produkte zum Sofort-Download anzubieten: beispielsweise MP3s oder Software.
Mehr verkaufen, weniger Abbrüche
Im Bereich Verkaufsförderung bringt die Shopware Community Edition ebenfalls einige interessante Funktionen mit. So können Sie beispielsweise Prämienartikel anlegen, die Ihre Kunden automatisch kostenlos erhalten, wenn zum Beispiel ein gewisser Mindestbestellwert erreicht ist. Dies ist eine einfache, aber sehr effektive Methode, um den Durchschnittswarenkorbwert zu erhöhen. Ergänzt wird diese Funktion durch automatische Produktempfehlungen für Ihre Kunden. So erkennt die Software automatisch die Interessen eines Kunden anhand seines Surfverhaltens und macht ihm auf ihn zugeschnittene Produktangebote. Zum Beispiel in einer Dialogbox mit dem Titel „Ähnliche Produkte, wie die, die Sie sich angesehen haben“. Um Kaufabbrüche zu verhindern, sind zudem die Bereiche Warenkorb und Checkout sehr transparent und übersichtlich gestaltet. Ihre Kunden können sich jederzeit mit einem Klick alle ausgewählten Positionen anzeigen lassen, die Sie bisher ausgewählt haben. Zudem ist der Checkout so knapp wie möglich gehalten. Auch ohne Kundenkonto können ungeduldige Besucher bei Ihnen bestellen.
Verwaltung im Live-Betrieb
Grundsätzlich können Sie den kompletten Live-Betrieb Ihres Shops komplett über das Backend der Shopware Community Edition steuern. So lassen sich eingehende Bestellungen übersichtlich sortieren und direkt weiterverarbeiten – bis hin zum Versand zum Kunden und einer entsprechenden E-Mail – Benachrichtigung. Alternativ können Sie die Shopsoftware dank passender Schnittstelle aber auch mit allen gängigen Warenwirtschaftsprogrammen verknüpfen und lediglich den Bestelleingang über die Shopware abwickeln – die anfallenden Daten werden dann zur Weiterverarbeitung automatisch in die Warenwirtschaft übernommen.
Diverse Marketing – Funktionen
Bei der Optimierung Ihres Shops helfen Ihnen umfangreiche Statistiken, die Shopware automatisch bereitstellt. So können Sie sich beispielsweise Kaufabbrüche sortiert nach der gewählten Zahlungsart ansehen, oder bei registrierten Kunden Mails generieren, in denen nach dem Grund für den Abbruch gefragt wird. Oder aber Sie versuchen diese Kunden direkt mit Gutscheinen wieder zu reaktivieren. Auch die Conversion Rate, beliebte Suchbegriffe und das Surfverhalten Ihrer Kunden können Sie sich mit einem Klick anzeigen lassen. Um ohne großes Werbebudget für mehr Umsatz zu sorgen, empfiehlt sich auch der Einsatz des Newsletters, den Sie direkt über die Software erstellen können und kundengruppenspezifisch gestalten und verschicken können. Ebenfalls verkaufsfördernd ist die Möglichkeit, seine Kunden mit Gutscheinen zu einem Folgekauf zu animieren oder via Blog über Neuigkeiten im Shop zu berichten und so die Kundenbindung zu erhöhen. All das ist mit der Basisversion der Community Edition bereits möglich.
Nicht zufällig ein Senkrechtstarter
Die Shopware Community Edition ist eine leistungsstarke, moderne Shopsoftware-Lösung zum Nulltarif. Bei kaum einer anderen Software sind die technischen Hürden für angehende Online-Händler so gering. Bereits in der Basisversion bekommen Sie mit Shopware eine mächtige E-Commerce-Lösung, mit der Sie Ihren Kunden einen State of the Art – Shop präsentieren können. Nicht zufällig verzeichnet Shopware seit Einführung der Community Edition eine stetig wachsende Fan-Gemeinde. Dank der optionalen Erweiterungen und Premium Plugins und der Möglichkeit, in höherwertige Programmeditionen im Live-Betrieb zu wechseln, bleiben Sie zudem flexibel, falls die Community Edition eines Tages nicht mehr den Anforderungen entsprechen sollte. Wenn Sie sich selbst ein Bild von der Shopware Community Edition machen wollen, empfehlen wir Ihnen die Seite www.shopwaredemo.de. Hier finden Sie nicht nur einen Demo-Shop von Shopware, sondern können sich zusätzlich über den Admin-Bereich im Backoffice der Software ausführlich umsehen.
Xt:Commerce Start!: Der „eBay – Online-Shop“
Im nächsten Teil unserer Serie verlassen wir kurzzeitig die Open Source – Welt und stellen Ihnen mit xt:Commerce Start! eine neue Freeware-Lösung vor, die in Kooperation zwischen xt:Commerce und eBay entstanden ist. Eine enge Verzahnung zwischen dem eigenen Online – Shop und dem eBay – Marktplatz als zusätzlichem Vertriebskanal ist dabei logischerweise ein Vorteil für Händler, die eh über beide Kanäle ihre Produkte anbieten wollen. Doch das ist nicht die einzige interessante Funktion, die xt:Commerce Start! zu bieten hat.
Mit der Version 5.0 kam auch das standardmäßige Responsive Template welches wir zunehmend für kleinere Projekte einsetzen. Wer nicht unbedingt eine individuelle Darstellung benötigt, ist mit dem Shopware Template (Shopware Theme) sicher zufrieden. Leichte Anpassungen wie Farben und Logo sind schnell erledigt. Als Shopware Partner aus Hamburg bieten wir eine kostenlose Beratung, damit jede Projektgröße realisiert werden kann.