Gründungen im Bereich Online-Handel werden in Deutschland von Jahr zu Jahr beliebter. Immer mehr Existenzgründer und angehende Unternehmer entscheiden sich für die berufliche Selbständigkeit und wählen als Geschäftsfeld den E-Commerce. Hier sind die Einstiegsbarrieren besonders niedrig. Es gelten weder hohe Anforderungen an das Startkapital, noch muss der Gründer besondere Qualifikationen nachweisen, um ein entsprechendes Unternehmen eröffnen zu können. Darüber hinaus stehen durch eine hoch entwickelte Infrastruktur sowohl eine Vielzahl an frei zugänglichen Shop-Systemen als auch unzählige Marketing-Instrumente und Tools zur Optimierung des eigenen Geschäftsmodells zur Verfügung. Der vereinfachte Zugang zum eigenen Unternehmen im Bereich Online-Handel hat allerdings auch zu einem starken Konkurrenzdruck unter den einzelnen Marktteilnehmern geführt. Wer sich hier dauerhaft erfolgreich durchsetzen will, der benötigt nicht nur eine zündende Geschäftsidee, eine besucherfreundliche Shop-Oberfläche und eine schlüssiges Werbe- und Marketing-Strategie sondern sollte sein Geschäftsmodell auch durch ein ergänzendes Handelskonzept zusätzlich absichern.
Ein interessantes Beispiel hierfür ist der sogenannte Abo-Commerce. Ursprünglich sind Abonnement-Modelle vor allem aus dem Bereich des Zeitungs- und Zeitschriftenhandels bekannt. Verbraucher profitieren hiervon, weil sie eine Publikation, die sie ohnehin regelmäßig lesen, bequem nachhause geliefert bekommen und sich nicht jede einzelne Ausgabe selber im Zeitschriftenhandel, am Kiosk oder an der Tankstelle besorgen müssen. Zusätzlich erhalten sie die gewünschte Zeitung oder Zeitschrift meist kurz bevor sie am Markt erscheint und zahlen für den Bezug, im Vergleich zum Einzelbezug, einen niedrigeren Preis. Der Anbieter profitiert ebenso: Er kann die benötigte Auflage besser planen und weiß bereits lange Zeit im voraus, zu welchen Zeiten er den logistischen Aufwand des Versandes leisten muss.
Clevere und erfolgsorientierte Online-Händler haben vor einiger Zeit damit begonnen, dass altbekannte Abo-Modell auch auf den modernen E-Commerce zu übertragen. Möglich ist dieses Konzept immer dann, wenn mit einem Produkt gehandelt wird, dass der Verbraucher nicht nur einmal, sondern immer wieder benötigt. Dies ist vor allem der Fall, wenn sich eine Ware entweder schnell abnutzt oder verbraucht und deshalb regelmäßig neu benötigt wird. Beispiele für erfolgreich umgesetzte Abo-Commerce Modelle im Online-Handel sind unter anderem der Verkauf von Baby-Windeln, von Socken, Unterwäsche und T-Shirts oder von Rasierklingen und Pflegeprodukten. Entsprechende Geschäftsmodelle bieten ihren Kunden nicht nur den Einzelbezug der genannten Waren an sondern ermöglichen zusätzlich den vorteilhaften Abschluss eines Abonnements. Der Verbraucher entscheidet sich hier einmalig für eines oder mehrere Produkte, wählt einen Lieferplan und erhält die Waren dann, zum vereinbarten Zeitpunkt, bis zu Kündigung des Abonnements immer wieder automatisch.
Für den Kunden ist dieses Modell vor allem mit einer hohen Bequemlichkeit verbunden. Er muss nicht mehr selber an den Einkauf der regelmäßig benötigten Produkte denken, sondern erhält sie komfortabel bis an die Haustüre geliefert. In der Regel ist der Abschluss eines Abonnements zusätzlich mit einem finanziellen Vorteil verbunden. Der Händler wiederum profitiert vor allem davon, dass er bereits im Vorfeld exakt weiß, wann er welche Anzahl an Produkten benötigt und zu welchem Zeitpunkt er den logistischen Aufwand für deren Versand einplanen muss. Darüber hinaus eignen sich Geschäftskonzepte im Bereich Abo-Commerce ideal zur langfristigen Kundenbindung und sorgen im Laufe der Zeit für einen hohen Bestand an treuen Stammkunden.
Um Online-Händler dabei zu unterstützen, ihre bestehenden Geschäftsmodelle um ergänzende Handelskonzepte zu erweitern, hat sich das bekannte Online-Magazin INTERNETHANDEL in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 102, April 2012) mit diesem Thema beschäftigt. Unter dem Titel „Welches E-Konzept passt zu mir? 360°-Analyse führender Handelskonzepte im E-Commerce“ erhalten interessierte Leser viele Informationen über insgesamt vier verschiedene Ergänzungskonzepte für den Online-Handel. Neben dem bereits erwähnten Abo-Commerce werden hier auch das DropShipping, die Online-Offline Kombination und das Affiliate-Marketing detailliert vorgestellt und besprochen. Die gut aufbereiteten Informationen wurden dabei mit vielen Beispielen aus der Praxis, mit überzeugenden Erfolgsstorys und mit hilfreichen Checklisten ergänzt, so dass die Leser in die Lage versetzt werden, aus den vorgestellten Konzepten individuelle Kombinationen abzuleiten, zu entwickeln und auf ihre eigenen Geschäftsmodelle zu übertragen.
Mario Günther ist Chefredakteur von INTERNETHANDEL. Das Fachmagazin umfasst die Vorstellung neuer Geschäftsideen, Schritt für Schritt-Anleitungen für Gründer, Tipps aus den Bereichen Steuer & Recht, umfangreiche Softwaretests sowie regelmäßige Interviews mit Deutschlands besten Online-Händlern.
Speak Your Mind