Rattenscharfe PR

Die Zeiten des Spruchs „Es gibt keine schlechte PR“ dürften in unseren Zeiten wohl endgültig vorbei sein. Diese Erfahrung „durften“ jetzt die Verantwortlichen von KFC und Taco Bell machen, wurde doch live aus einem ihrer Restaurants in New York berichtet, in dem neben einigen TexMex-Liebhabern auch ein rundes Dutzend Ratten ihr Unwesen trieb.

Sehr zum Unbill der anwesenden Konsumenten, aber auch der Feuerlöscher in der PR-Etage. Bevor es noch einer öffentlichen Reaktion auf den unangenehmen Zwischenfall kommen konnte, kursierte das Video der Ratteninvasion bereits rund um den Erdball – in Blogs, News-Sites und gar in den Nachrichten im deutschen TV.

Der eigentlich lokale Vorfall (der zugegebenermassen nicht der einzige in der jüngsten Geschichte des Unternehmens war) gerät somit zu einem weltumspannenden Marken-Fiasko. Nicht zuletzt auch durch die prominenten Plätze in Suchergebnislisten von Google & Co., die mittlerweile bei vielen unappetittlichen Keyphrases den Vorfall verlinken (beispielsweise Platz 1 bei „ratten junk food“) dürfte das Thema nicht so schnell in Vergessenheit geraten, wie es gerade aufkam.

Und die Möglichkeit, dem effektiv entgegenzutreten? Gerade im Ausland dürfte hier eine wichtige Chance verschlafen worden sein. So findet sich auf der Website von KFC keinerlei Hinweis, Beschwichtigung, Konsequenzen oder eine sonstige Art offensiver Informationspolitik zum aktuellen Thema. Gerade hier wäre aber auch eine gute Gelegenheit gewesen, die Dinge zum Positiven hin zu beeinflussen, schließlich stellt das Internet das Medium dar, auf dem die Nachricht ursächlich innerhalb weniger Stunden um den Erdball gegangen ist.

Vielleicht ist hier doch ein großer Nachholbedarf, weg von Brot und Spielen hin zu einer offenen Art und Weise mit Problemen nicht nur von KFC & Taco Bell, sondern auch der ganzen Branche, umzugehen. Denn es gibt ja noch andere zwiespältige Dinge: „Supersize me“ lässt grüssen…

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