Eingehender Anruf gegen 16:00: Es klingelt, man hebt ab und begrüsst den Anrufer mit Firmen- und Namensnennung.
Sie: „Firma XYZ.“
Ah, kennt man. Innerliche Einstellung auf ein produktives Gespräch. Obwohl, wie heißt die Dame eigentlich?
Ich: „Schönen guten Tag.“
Sie: „Ich möchte mit der Buchhaltung sprechen.“
Hmmm, kurz angebunden, aber ok. Buchhaltung ist leider gerade nicht da, kommt aber wieder.
Ich: „Tut mir leid, der Kollege ist gerade nicht im Büro. Könnten Sie in einer halben Stunde nochmal anrufen…“
Das „oder kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“ wurde mir leider abgeschnitten. Und zwar von einem kurzen, aber äusserst forschen…
Sie: „Nein!“
Hmmm. Wie bitte? Ich bin erstmal baff, so 2-3 Sekunden. Die werden von der Gesprächspartnerin flugs genutzt:
Sie: „Ich habe bereits seit halb Zwei Feierabend!“
Und was kann ich dafür? Aber das denke ich mir nur, genau so wie ich nach einer passenden Erwiderung krame. Aber das wird mir abgenommen, denn die Dame schildert mir auch so den Sachverhalt (wenn auch nicht gerade ziviltauglich), der sich vom Kollegen 30 Minuten später innerhalb 1 Minute lösen lässt.
Telefontraining 1 vom Laien:
Aussprechen lassen gehört nicht nur zum guten Ton, sondern enthüllt manchmal auch produktive Fragen oder Anregungen des Gegenübers.
Telefontraining 2 vom Laien:
Seinen Namen zu nennen, ist ein Gebot der Höflichkeit und wird in der Regel nicht als Belästigung ausgelegt.
Telefontraining 3 vom Laien:
Den Gesprächspartner durch allgemeines Verhalten und Wortwahl implizit zum Lakaien zu degradieren, kann Geschäftsbeziehungen gefährden, wenn man dieses Verhalten an geeigneter Stelle zeigt. Insbesondere, wenn man selber Lieferant ist…
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